Als Erdbeersüchtige benötige ich regelmäßig Nachschub. Seit Mai kaufe ich meine roten Gute-Laune-Früchte regelmäßig an den einschlägigen Verkaufsständen in Erdbeerform, wie sie hier in Berlin an jeder zweiten Ecke stehen. Leider gibt es bei jedem Deal eine Tüte dazu. Darauf zu verzichten wäre nicht clever, da die Beeren sonst aus der Schale purzeln. Gelegentlich verwende ich die Tüten beim nächsten Einkauf wieder, doch oft vergesse ich es einfach dank "Stilldemenz" (nein, die geht mit Ende der Stillzeit lieder NICHT vorbei!).
Was also tun mit den vielen Tüten? Wie gut, dass sich mein grünes Herz und meine Häkelnadel verbündeten und beschlossen: die verhäkeln wir!
Ich wollte schon immer mal ausprobieren, mit Plastiktüten zu häkeln. Es ist ein anfangs noch recht gewöhnungsbedürftig, aber es macht schnell Spaß und fühlt sich irgendwie gut an, da die Tüte ganz anders über die Nädel gleitet. Nur eines solltet ihr beim Tüten verhäkeln beachten: niemals mit eingecremten Händen häkeln, sonst stockt der Tütenfaden am Finger. Gilt natürlich auch für verschwitzte Hände ;-).
Tutorial: Körbchen häkeln aus Plastiktüten
Nadel: 5,0
Material: ca. 1,5 cm breite Streifen aus dünnen Plastiktüten (hier: 3 Tüten von Karls Erdbeeren)
Maße Körbchen: Durchmesser Boden: 9 cm, Durchmesser oberer Rand: 13 cm, Höhe: 4 cm
Plastiktüten in Streifen schneiden
Hierzu solltet ihr eine richtig gute Schere verwenden. Meine alte Schere hat sich (und mich) spätestens bei der dritten Tüte ganz schön gequält.
2. Die geschlossenen Seiten mit etwa 3 cm Abstand übereinander falten.
3. Die Tüte noch einmal falten, dabei die oberen 3 cm weiterhin freilassen. Es kann helfen, die rutschigen Tüten mit Klammern zu zähmen.
4. Die Tüte im übereinander gefalteten Bereich in ca. 1,5 cm breite Streifen schneiden. Also die oberen 3 cm NICHT einschneiden.
5. Tüte auseinanderfalten. Ihr habt jetzt in der Mitte einen zusammenhängenden Streifen von ca. 6 cm Breite, an dem zu beiden Seiten lange Schlaufen-Fransen hängen. Von außen beginnend schneidet ihr diagonal von der einen zur anderen Schnittstelle.
6. Den Tüten-Faden aufwickeln.
Bei meiner transparenten Plastiktüte kann man die diagonalen Schnitte leider nicht so gut sehen. Wenn ihr hier mehr Hilfe benötigt, dann schaut doch zum Beispiel bei Fadenspiel und Fingerwerk vorbei.
Häkelanleitung Körbchen:
In Spiralrunden arbeiten, Maschenmarkierer verwenden (z.B. eine aufgebogene Büroklammer). Es werden nur feste Maschen (fM) und Luftmaschen (LM) gehäkelt.
2 LM anschlagen, 6 fM in die 2. LM
1. Rd: jede Masche verdoppeln
2. Rd: jede 2. Masche verdoppeln
3. Rd: jede 3. M verdoppeln
4. Rd: jede 4. M verdoppeln
5. Rd: jede 5. M verdoppeln
6. Rd: jede 6. M verdoppeln
7. Rd: jede 7. M verdoppeln
8. Rd: nicht mehr verdoppeln, sondern 1 Runde fM, dabei nur in das hintere Maschenglied einstechen
9. bis 12 Rd: fM
13 Rd: *3 LM, KM in die übernächste M* bis zum Rundenende wiederholen
Ich musste in der 8. und 11. Runde jeweils einen neuen Tütenfaden ansetzten. Die Enden des alten und neuen Fadens solltet ihr am besten gleich beim Weiterhäkeln mit einhäkeln. Den Endfaden habe ich zum "Vernähen" mit einer kleineren Häkelnadel noch etwas durch die Maschen gewurschtelt.
Hier noch ein paar Impressionen vom fertig gehäkelten Tütenkörbchen:
Den Inhalt der Erdbeertütenschale habe ich natürlich auch selbst gehäkelt. Hier geht's zur Anleitung für meine gehäkelten Erdbeeren. Muss ich erwähnen, dass auch dieses Häkelwerk in die Kinderküche meiner Tochter wandert?
Also ran an die Tüten! Es ist eine tolle neue Häkelerfahrung und der Recyclingfaktor stärkt das Umweltgewissen.
Meine Häkelliebe ist jedenfalls geweckt und ich werde mich noch einmal ans Tüten schnippeln und verhäkeln wagen - ich hab' da schon eine Idee...
Viel Spaß beim Nachhäkeln!
Einen schönen Crea-Dienstag wünscht euch eure Wollzeitmama
Witzige recycling Ideen. Das hat aber bestimmt viel Mühe gemacht- die ganzen Tüten zu zuschneiden und so.
AntwortenLöschenLieben Gruß, Katharina
Wow, das ist ja mal ein Upcycling vom Feinsten :-) Und die niedlichen 'Erdbeeren - wirklich hübsch!
AntwortenLöschenLG
Stephi
Das ist ja eine abgefahrene Idee und sieht niedlich aus!
AntwortenLöschenKompliment :-)
GLG Kerstin
was für eine tolle Idee, aber so viel Arbeit - obwohl es hat sich gelohnt-
AntwortenLöschendas Körbchen ist wirklich hübsch geworden
LG Gerti
Super Idee!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Janine
Die Idee das flutschige Material simpel und enfach mit Klammern zu fixieren ist super! Danke, dass du meinen Blog mit verlinkt hast!
AntwortenLöschenViele Grüße,
Karin
Total klasse Idee vielen Dank fürs teilen
AntwortenLöschen*knutscha
Scharly
Soooooo viele liebe Kommentare! Danke, danke, danke. Ich muss am Wochenende mal auf euren ganzen Blogs vorbeischauen... Herzlichen Dank, eure Wollzeitmama
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