Schuhu, Schuhu - so macht die Eule in Töchterchens Bettlektüre. Krawumm, krawumm - so machte die Zimmertür, wenn sie gegen Töchterchens Schrank stieß. Ich hielt's nicht mehr aus: ein Türstopper musste her. Im Mädchenzimmerstil, versteht sich.
An Eulen komme ich zur Zeit einfach nicht vorbei und auch die Lütte mag diese kuschelig dicken Vögel. Also war schnell klar: es wird ein gehäkelter Eulen-Türstopper. Bei Junghans Wolle stieß ich auf eine entsprechende Anleitung, die von der Größe her hinkam. Bei
Fräulein Butterblume und tausend anderen Blogs gab es genügend Anregungen für eine niedliche Optik des Federviehs.
So habe ich die Eule gehäkelt:
Material: Polyestergarn (Lisa uni)
Nadel: 5,0 für den Körper (doppeltes Garn); 3,5 für die Applikationen
Größe: Höhe 15 cm , Breite 19 cm, Tiefe 12 cm
Anleitung Körper:
Entsprechend der Anleitung bei
Junghans (für die große Eule). Ich habe den Faden doppelt genommen, damit die Eule schön dick und "robust" wird.
Anleitung Schnabel:
in Reihen mit Wende-Lm arbeiten:
2 Lm in Gelb anschlagen.
1. R: 2 fM in 2. Lm von der Nadel
2.-6. R: fM, dabei pro Reihe in die 1. M je 2 fM häkeln
Schnabel mit fm umrunden, dabei in die Ecken je 3 fM häkeln, mit Km schließen.
Anleitung Augen:
1. Rd: Fadenring in Weiß oder Creme legen und 6 fM hineinhäkeln
2. Rd: fM, dabei jede M verdoppeln
3. Rd: jede 2. M verdoppeln
4. Rd: jede 3. M verdoppeln
5. Rd: jede 4. M verdoppeln
6. Rd: 1 fM, die nächste M verdoppeln, dann jede 5. M verdoppeln (d.h. ihr verschiebt den Rundenanfang ein wenig, um von der sich sonst ergebenden Sechseckform wegzukommen)
7. Rd: jede 6. M verdoppeln (den Beginn der Verdopplung ermittelt ihr, indem ihr aus der Vorrunde einfach weiterzählt)
8. Rd: jede 7. M verdoppeln, Km; Faden lang abschneiden und damit auf den Körper nähen.
Anleitung Pupillen:
1. Rd: Fadenring in Schwarz legen und 6 fM hineinhäkeln
2. Rd: fM, dabei jede M verdoppeln
3. Rd: jede 2. M verdoppeln, Km; Faden lang abschneiden und damit auf die Augen nähen.
Fertigstellung:
Seitennähte des Körpers schließen, Boden und Seiten mit Füllwatte auslegen. Einen Gefrierbeutel mit Sand (wahlweise auch Erbsen, Linsen oder Steinchen) füllen, gut zuknoten und als Gewicht in die Eule stopfen. Mit Füllwatte auffüllen und Kopfnaht schließen.
Zum Schuss ein paar
bunte Fransen anknüpfen.
Mir war die Eule noch irgendwie zu "nackig", deshalb bekam sie noch ein
Blümchen in den Schnabel.
Da Kinder ja immer so ihre eigenen Vorstellungen haben, landete die Eule in der ersten Nacht prompt im Kinderbett. Alternativ wollte sich die Lütte die Eule auf den Rücken schnallen, weil sie den Türstopper für einen Rucksack hielt ;-) Die Idee kommt nicht von ungefähr, schließlich hatten wir kurz zuvor eine Eulentasche gesehen und den
Rucksack, den ich ihr gehäkelt habe, mag sie auch sehr gern.
Im Grunde ist die Idee gar nicht so schlecht! Nach der gleichen Anleitung kann man sicher prima eine
Eulen-Tasche oder einen Rucksack häkeln. Dafür oben am Kopf einen Reisverschluss einnähen, ein oder zwei Riemen dran, vielleicht noch ein schönes Innenfutter... Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Falls das mal jemand häkelt, dann zeigt es mir bitte! Wer weiß, ob ich je dazu kommen werde...
Und so sieht die Eule "bei der Arbeit" aus:
Jetzt fliegt die Eule noch zum
Creadienstag und zur
Häkelliebe
und ich wünsche euch einen schönen November,
eure Wollzeitmama